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Stamp nutzen

Standardisierter Datenmanagementplan für die Bildungsforschung

Der Standardisierte Datenmanagementplan für die Bildungsforschung (Stamp) liefert konkrete Handlungsanweisungen zu Planung, Umsetzung und Dokumentation von Maßnahmen des Datenmanagements. 

Letzte Aktualisierung: 20.06.2022

Was ist der Stamp?

Der Stamp ersetzt die bisherige Checkliste zur Erstellung eines Datenmanagementplans des VerbundFDB (2017). 

Der Stamp besteht aus einem Basismodul und acht inhaltlichen Modulen. Im Basismodul werden allgemeine Angaben zum Forschungsvorhaben, den Daten und den zu managenden Dateien erfasst. Das Basismodul strukturiert das Datenmanagement und liefert wesentliche Informationen z. B. für Anträge, Berichte oder Begutachtungen. Die acht inhaltlichen Module liefern konkrete Handlungsanweisungen zum Datenmanagement rund um Forschungsethik, Datenschutz, Urheberrecht, Nachvollziehbarkeit, Verfügbarkeit, Langfristsicherung und Verantwortlichkeiten und Aufwände.

 

Best Pratices

Um für die Forschung hilfreich sein zu können, sollten Datenmanagementpläne (DMP) frühzeitig erstellt werden, d. h. am besten bereits bei Projektplanung und Antragstellung. DMP sind keine statischen, sondern dynamische Dokumente, die an den laufenden Forschungsprozess anzupassen sind. Ein DMP sollte möglichst umfassend sein, da sein Vorteil darin liegt, die verschiedenen datenrelevanten Tätigkeiten im Datenlebenszyklus in ihren Wechselwirkungen zu erfassen.

 

Kurzprojekt "Der Stamp in der Beratung"

  • Kurzprojekt des IQB
  • gefördert von KonsortSWD
  • Laufzeit: April bis Dezember 2023

Um Forschende bzw. Datenmanagende bei der Nutzung des Stamps besser zu unterstützen, gilt es, den Stamp auch für die Beratung zum Datenmanagement nutzbar zu machen. Dazu soll im Austausch mit Beratenden erhoben werden, inwiefern der Stamp in der aktuell vorliegenden Form für den Einsatz in der Beratung geeignet ist und wie er, vor dem jeweiligen institutionellen Hintergrund der Beratenden, eingesetzt werden kann. Dazu werden zwei virtuelle Workshops mit Beratenden (jeweils 5-10 Personen) innerhalb der Bildungsforschung sowie in den Sozialwissenschaften durchgeführt.

Ihre Ansprechperson ohne Bild

Julia Künstler (Kopie)

Julia Künstler (Kopie)

Zuständigkeit: Daten aus Kompetenz- und Leistungsmessungen

Ihre Ansprechperson (Kopie 2)

Julia Künstler (Kopie)

Julia Künstler (Kopie)

Zuständigkeit: Daten aus Kompetenz- und Leistungsmessungen

Wie hilft der Stamp?

  • Der Stamp liefert konkrete, standardisierte Handlungsanweisungen zur Planung und Umsetzung von Maßnahmen des Datenmanagements.
  • Der Stamp ist ein „lebendes Dokument, das geplante (Planungsinstrument) ebenso wie bereits durchgeführte Maßnahmen (Dokumentationsinstrument) dokumentiert.
  • Der Stamp ist speziell auf die Bedarfe der Bildungsforschung angepasst.
  • Der Stamp berücksichtigt verschiedene Methoden und Daten der empirischen Bildungsforschung.
  • Der Stamp unterstützt dabei, möglichst offene, durch Dritte nachnutzbare Daten im Sinne von Open Science und im Einklang mit den FAIR Data Principles zu generieren

Der Stamp wurde gemeinsam mit Forschenden, Forschungsdatenmanagement-Experten*innen und Vertreter*innen von Forschungsdateninfrastruktureinrichtungen, Fachverbänden und Fördereinrichtungen entwickelt. Die rechtlichen Teile des Stamps entstanden unter Zusammenarbeit mit RA Prof. Dr. Jürgen Goebel.

Download Stamp

Der Stamp ist aktuell als Betaversion (Version 0.9) verfügbar.

Inhalte

Basismodul, acht Anforderungen mit den je zugehörigen Checklisten, rechtliche Vorgaben, Fallbeispiele, Empfehlungen und weiterführende Ressourcen)

Zitationshinweis:

DDP-Bildung & Verbund Forschungsdaten Bildung (2023). Stamp – Standardisierter Datenmanagementplan. Version 0.9. Frankfurt am Main: DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.

Direktlinks zu Stamp-Abschnitten

Eine Online-Variante des Stamps wird derzeit noch im Research Data Management Organizer (RDMO) verfügbar gemacht.

Daten managen mit dem Stamp - in 8 Schritten

Basismodul

Ziele

Den administrativen und inhaltlichen Hintergrund des datenerhebenden Forschungsprojekts beschreiben; Erfassen, welche Daten im Projekt generiert und verarbeitet werden und welche Anforderungen sich hieraus für das Datenmanagement ergeben.

Inhalte

  • Angaben zum Datenmanagementplan, z. B. zur aktuellen Version, verantwortlichen Person
  • Angaben zum Projekt, z. B. Titel, Projektbeteiligte, Förderer
  • Angaben zu den zu managenden Daten, wie Datentyp, Fallauswahl, Erhebungsverfahren
  • Angaben zu den zu verarbeitenden Dateien (Bestandsliste).

Forschungsethik

Ziel

Übereinstimmung mit ethischen Normen und wissenschaftlichen Standards

Inhalte

  • gute wissenschaftliche Praxis: forschungsethische Selbstprüfung des Vorhabens und Forschungsdatenmanagement 
  • Risiken des Vorhabens und Schutzmaßnahmen: potenziell betroffene Personen(-gruppen), Risiken des Forschungsvorhaben und Schutzmaßnahmen zur Vermeidung bzw. Abmilderung von Schäden 
  • Ethikvotum: Notwenigkeit, Einholen und Umsetzen eines Ethikvotums

Datenschutz

Ziel

Übereinstimmung mit datenschutzrechtlichen Vorgaben, Schutz der Persönlichkeitsrechte aller Beteiligten in Abwägung mit den Forschungsinteressen

Inhalte

  • Datenschutzkonzept: Rechtsgrundlagen der Verarbeitung personenbezogener Daten und Maßnahmen zu deren gesicherter Verarbeitung 
  • informierte Einwilligung: Rechtsgrundlage der Einwilligungserklärung, Einholen der Einwilligung und Einwilligungsmanagement 
  • Maßnahmen zum gesicherten Verarbeiten personenbezogener Daten: Voraussetzungen der Verarbeitung der Daten und Begleitmaterialien, Schutzmaßnahmen sowie Vorgehen bei Schutzverletzung 
  • Verarbeitung personenbezogener Daten durch Auftragsverarbeitende: datenschutzrechtliche Maßnahmen, Pflichte und Rechte bei der Verarbeitung der Daten durch Dritte

Urheberrecht

Ziel

Wahrung von Urheberrechten, Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken

Inhalte

  • Konzept zum Managen von Urheberrechten: Urheberechte an projekteigenen Daten und Begleitmaterialien ebenso wie an Materialien Dritter 
  • Urheberrechte an den projekteigenen Daten und Begleitmaterialien: Schöpfer der projekteigenen Daten und Begleitmaterialien und Nutzungsrechte 
  • Urheberrechte Dritter: Nutzung und Zitation von Werken Dritter

Datenorganisation

Daten speichern, organisieren, sichern

Ziel

physischer Erhalt der Daten und deren Unversehrtheit (Schutz vor Verlust und Manipulation)

Leitfrage

Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, um die Daten vor versehentlicher oder absichtlicher Manipulation, vor Verlust oder unbefugten Zugriffen zu schützen?

Inhalte

  • Organisation von Daten und Begleitmaterialien: Speichermöglichkeiten, Ordnerstruktur, Benennung und Versionierung der Daten und Begleitmaterialien 
  • Back-Up-Verfahren: Regelungen zur Erstellung und Sicherung von Back-Ups für die Daten und Begleitmaterialien 
  • Vernichtungsmanagement: für eigene, obsolete Daten und Begleitmaterialien ebenso wie für Materialien Dritter

Nachvollziehbarkeit

Daten dokumentieren und aufbereiten

Ziel

Sicherstellen der Auffindbarkeit und Identifizierbarkeit der Forschungsdaten sowie deren Interpretierbarkeit (über das Projektende hinaus und für nicht am Projekt beteiligte Dritte)

Leitfrage

Welche Informationen werden benötigt, um Daten finden, verstehen und nutzen zu können?

Inhalte

  • Aufbereitung und Dokumentation quantitativer Daten: Aufbereitung der Rohdaten und Dokumentation der Daten und ihrer Genese 
  • Dokumentation qualitativer Daten: Dokumentation der Daten, ihrer Genese und Transkription 
  • Datenaufbereitung durch Auftragsverarbeitende: zusätzliche Dokumentation bei der Aufbereitung der Daten und Begleitmaterialien durch externe Dienstleistende

Verfügbarkeit

Ziel

(Nach-)Nutzung der Daten durch Dritte ermöglichen, Transparenz schaffen und Replizierbarkeit ermöglichen

Leitfrage

Welche Schritte sind zu unternehmen, um Dritten Zugang zu den Forschungsdaten zuermöglichen?

Inhalte

  • Konzept zur Verfügbarmachung der Daten und Begleitmaterialen: Voraussetzungen der Verfügbarmachung sowie Verantwortlichkeiten und Aufwendungen im Rahmen der Verfügbarmachung 
  • Vorbereitung auf die Verfügbarmachung: Empfehlungen und Vorgaben von Repositorien, zusätzliche Aufbereitungs- und Dokumentationsmaßnahmen sowie Kontrolle der Daten und Begleitmaterialien 
  • Verfügbarmachung der Daten und Begleitmaterialien: Registrierung und Übermittlung der Daten und Begleitmaterialien an ein Repositorium sowie potenzielle Arbeiten nach der Übermittlung

Langfristensicherung

Ziel

Langfristigen Erhalt der Forschungsdaten gewährleisten, als kulturelles Erbe erhalten

Leitfrage

Sollen die Forschungsdaten langfristig erhalten bleiben? Welche der vorliegenden Forschungsdaten sollen erhalten bleiben und wie?

Inhalte

  • Konzept zur Langfristsicherung: Vorgaben und (technische) Voraussetzungen zur langfristigen, nicht-öffentlichen Sicherung von Daten und Begleitmaterialien über das Projektende hinaus 
  • Vorbereitung auf die Langfristsicherung: inhaltliche und technische Prüfung der Daten und Begleitmaterialien vor der langfristigen Sicherung 
  • Daten und Begleitmaterialien in der Langfristsicherung: Verantwortlichkeiten, Aufwendungen und Zugang während der Langfristsicherung sowie Vernichtung der Daten und Begleitmaterialien nach Ablauf der Sicherungsfrist

Verantwortlichkeiten und Aufwendungen

Ziel

Implementation des Datenmanagementplans, Zuweisung ausreichender Ressourcen

Leitfrage

Welche Ressourcen sind erforderlich für die Umsetzung des Datenmanagements? Wer ist für welche Maßnahmen verantwortlich?

Inhalte

  • Verantwortlichkeiten für den Stamp ebenso wie für die zu berücksichtigenden Maßnahmen des Datenmanagements 
  • Aufwendungen zur Umsetzung des Stamps und der darin definierten, zu berücksichtigenden Maßnahmen des Datenmanagements

Entstehungsgeschichte des Stamps

Der Stamp wurde in den Jahren 2019 bis 2022 in einem BMBF-geförderten Projekt entwickelt (Fördernummer: 16QK01). Aufbauend auf dem Konzept der Domain-Data-Protokolle ( Science Europe 2018) wurde der Stamp gemeinsam von Mitarbeitenden von AIP, DIE, DIPF, DIW, DJI, DZHW, GESIS, IQB, LifBi, Qualiservice, ZeLB, ZPID entwickelt. 

Teil des Entwicklungsprozesses waren umfangreiche Expert*innenworkshops und -interviews mit verschiedenen Akteursgruppen, wie Bildungsforschende, Vertreter*innen der Forschungsdateninfrastruktur und der Forschungsförderung sowie von Fachgesellschaften.

Daten teilen bringt die Wissenschaft voran

Wenn Sie Ihre Forschungsdaten über ein Datenzentrum langfristig sichern und bereitstellen wollen, können Sie Daten über Ihr Nutzerkonto direkt online melden und hochladen. Wir verteilen die Daten weiter an das jeweils zuständige Datenzentrum.